An diesem Wochenende fand für die Jugendfeuerwehr Rhede ein besonderer Dienst statt. Von Freitagnachmittag bis Samstagmittag stand alles im Zeichen eines „Berufsfeuerwehrtages“. Aber was heißt das?
Bei einem Berufsfeuerwehrtag geht es darum, den „echten Wachdienst“ einer Berufsfeuerwehr, mit Übernachtung nachzuempfinden.
Dienstbeginn war um 17:30Uhr. Nach einer kurzen Einführung, sind die Jugendlichen noch für den Tag eingeteilt worden und dann ging’s auch schon los.
Um kurz nach 18Uhr wurden die Jugendlichen über zwei Funkmeldeempfänger, die Sie zuvor bekommen hatten, zu Ihrem ersten Einsatz alarmiert.
Das Einsatzstichwort lautete: „TH Einsatz mehrere Personen klemmen“.
Die Jugendlichen zogen sich Ihre Einsatzkleidung an und los gings. Insgesamt rückte die Jugendfeuerwehr mit 3 Fahrzeugen aus: HLF, GW-L und MTF. Vor Ort angekommen wurde die Jugendfeuerwehr durch einen aufgeregten Mitarbeiter auf dem Gelände eingewiesen der uns folgende Lage beschrieb: Eine Person (in diesem Fall eine Übungspuppe) wurde von dem Hinterrad eines Radladers erfasst, wiederrum eine andere Person (Übungspuppe) wurde von der Schaufel des Radladers eingeklemmt und der Fahrer des Radladers saß, noch unter Schock stehend, in seinem Fahrzeug. Nachdem das Fahrzeug gesichert war, wurde dieses mit zwei Hebekissen, vorne und hinten angehoben. Besondere Schwierigkeit hierbei war, dass Fahrzeug so anzuheben, dass zu keiner Zeit eine der beiden Personen (Übungspuppen) durch das zusätzliche Gewicht des anzuhebenden Radladers stärker eingeklemmt wird.
Nach erfolgreicher Rettung, der insgesamt 3 Personen, ging es ans Aufräumen und anschließend zurück zur Wache.
Hier gab es erstmal eine Stärkung für alle. Doch der nächste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten.
Um 21:02 schrillten erneut die beiden Funkmeldeempfänger. Einsatzstichwort: Verdächtiger Rauch
Ausrückende Fahrzeuge: HLF, GW-L und MTF
An der Einsatzstelle angekommen, brannte ein Holzhaus bereits in voller Ausdehnung. Dies wurde von 2 Trupps mit zwei C-Leitungen aus sicherer Entfernung gelöscht und mit der Wärmebildkamera auf Glutnester kontrolliert.
Zurück auf der Wache bauten die Jugendlichen Ihr Nachtlager auf, denn wie auch die „richtige Berufsfeuerwehr“ schliefen alle nachts in der Wache um ständig einsatzbereit zu sein.
Nachdem alle ein wenig zur Ruhe gekommen waren und die ersten bereits eingeschlafen waren, kam die nächste Alarmierung um 00:01Uhr.
Einsatzstichwort: Feuer MIG (Menschenleben In Gefahr)
Ausrückende Fahrzeuge: HLF und MTF
Am gemeldeten Einsatzort angekommen Empfing uns ein aufgeregter Mitarbeiter der 3 seiner Kollegen vermisste, zudem war in zwei Gebäuden auf dem Gelände ein Feuerschein zu erkennen, dies wurde auch vom Mitarbeiter bestätigt.
2 Trupps unter PA gingen in den 1. Gebäudeteil zur Menschenrettung vor, zwei weitere Trupps gingen in den 2. Gebäudeteil ebenfalls zur Menschenrettung vor. 2 Personen (Übungspuppen) konnten recht schnell gerettet werden, jedoch blieb die 3. Person (Übungspuppe) zunächst vermisst. Diese wurde dann kurze Zeit später in einem Schrank gefunden. Die Person hatte sich dort aus Angst versteckt. Anschließend wurde natürlich noch das Feuer gelöscht.
Nachdem die Fahrzeuge wieder Einsatzbereit waren, galt es sich seinen wohl verdienten Schlaf zu holen. Bis 6:00 war dies auch möglich, dann schrillten zum 4. Mal die Funkmeldeempfänger, Einsatzstichwort war in diesem Fall „Tierrettung“. Am frühen Morgen ging es zum Wasserwerk wo es gleich 2 Katzen aus 2 Bäumen zu retten galt. Mittels Steckleiter konnten beide Katzen sicher gerettet und Ihrem Besitzer übergeben werden.
Wieder an der Wache angekommen konnte erstmal in Ruhe gefrühstückt werden. Nach dem Frühstück, wurden die Fahrzeuge soweit einsatzbereit gemacht und das Nachtlager abgebaut.
Um ca. 10:30Uhr sind die Jugendlichen dann erneut alarmiert worden. In diesem Fall hieß das Einsatzstichwort: VU Fahrradfahrer. An der Kreuzung Renzelhook/ Wochteresch beobachte ein Fahrradfahrer, Jugendliche beim Spiel mit dem Feuer, wodurch ein Gebüsch in Brand geriet. In Folge der Beobachtung, fuhr der Fahrradfahrer gegen ein Brückengeländer und verletzte sich schwer. Ein Trupp kümmerte sich um die Erstversorgung des Verletzten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Die anderen Jugendlichen bauten die Löschwasserversogung auf und löschten den Böschungsbrand.
Nachdem die Fahrzeuge wieder einsatzbereit und alles aufgeräumt war ging es für alle müde in den wohlverdienten Feierabend.
Wir möchten uns hiermit bei allen Beteiligten, Darstellern und Unterstützern, ohne dessen Hilfe ein solcher Berufsfeuerwehrtag nicht machbar gewesen wäre, noch einmal recht herzlich bedanken